70cm Relais OE7XGR: Unterschied zwischen den Versionen

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Das 70cm-Fonierelais OE7XGR ist mit dem 2m/70cm Crossband Umsetzer auf dem 1860m hohen '''Gantkofel'''  in '''Bozen/Südtirol''' gekoppelt.  
 
Das 70cm-Fonierelais OE7XGR ist mit dem 2m/70cm Crossband Umsetzer auf dem 1860m hohen '''Gantkofel'''  in '''Bozen/Südtirol''' gekoppelt.  
  
Die Arbeits-QRG in Bozen und Umgebung ist '''145.3125 Mhz simplex, sendeseitig zu arbeiten mit CTCSS Ton 123Hz'''.  
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Die Arbeits-QRG in Bozen und Umgebung ist '''145.300 Mhz simplex, sendeseitig zu arbeiten mit CTCSS Ton 123Hz'''.  
 
Bei dieser QRG handelt es sich um eine 2m-Ein/Ausgabe im Simplexbetrieb, welche das Besprechen als auch das Hören des Gefrorene-Wand-Relais auf der selben Frequenz ermöglicht. Die Nachlaufzeit des R81 "Gefrorene Wand" wird dabei nicht auf 2m über den "Gantkofel" ausgestrahlt. Dadurch ist ein sofortiges Simplex-Wechselsprechen auf dieser 2m-QRG möglich, sofern mit dem Subaudioton von 123Hz gearbeitet wird.
 
Bei dieser QRG handelt es sich um eine 2m-Ein/Ausgabe im Simplexbetrieb, welche das Besprechen als auch das Hören des Gefrorene-Wand-Relais auf der selben Frequenz ermöglicht. Die Nachlaufzeit des R81 "Gefrorene Wand" wird dabei nicht auf 2m über den "Gantkofel" ausgestrahlt. Dadurch ist ein sofortiges Simplex-Wechselsprechen auf dieser 2m-QRG möglich, sofern mit dem Subaudioton von 123Hz gearbeitet wird.
  

Version vom 25. August 2014, 13:21 Uhr


OE7XGR Gefrorene Wand Sprachrelais

Das Sprechfunkrelais OE7XGR liegt auf 3250m Seehöhe in den Zillertaler Alpen, direkt am Hintertuxer Gletscher zwischen den beiden "Gefrorene-Wand-Spitzen". Der Südgipfel ist 3270m hoch, während der ca. 300m entfernte Nordgipfel mit der Relaisstation eine Höhe von 3288 Meter aufweist. Die Anlage befindet sich einige Meter unterhalb des Gipfels und ist nur wenige km Luftlinie von der Grenze zu Südtirol/Italien entfernt. Der höchste Relaisstandort Österreichs umfasst zudem einen APRS-, einen Packet-Radio- sowie auch einen HAMNET-Knoten.

Daten Sprachrelais:

   * Bezeichnung    "Gefrorene Wand"
   * Standort       Nördl. Gefrorene-Wand-Spitze (Liftstation - Hintertuxer Gletscher)
   * Position       47°03'49" N    11°40'46" O
   * Locator        JN57UB
   * Seehöhe        3255m 
   * RTX            431.325Mc/438.925Mc
   * Mode           F3E
   * Antenne        Kathrein
   * Kabel          Ecoflex 10
   * RX             0,13µV SQL auf -  0,11µV SQL zu (mit Vorverstärker) 
   * P              +42,5dBm ERP
   * CTCSS RX       keine Auswertung
   * CTCSS TX       123Hz Subaudio-Beimischung während Sprech-Durchgängen
   * Nachlaufzeit   Ja (10 Sekunden)  
   * Nachtastzeit   Ja (weitere 7 Sekunden)
   * Öffnung        1750Hz Rufton
   * Koppelung      IR3UAP 145.300Mc simplex-CTCSS 123Hz in Bozen/Südtirol
   * Sysop          OE7FMI Markus
   * Erbauer TRX    OE7DA Adi - inkl. Ablaufsteuerung
   * Miterrichter   OE7WWH, OE7JWJ, OE7WWJ (mechanisch / Mast)
   * Inbetriebnahme 1986, (Fonie 70cm 1999) - Ortsstelle Zillertal ADL713
Datei:oe7xgr wartung2012.jpg
Antennentausch im November 2012 mit OE7DA, Adi


Abweichende Standortbezeichnungen:

Innerhalb des Einzugsgebietes wird das Gefrorene Wand-Relais umgangssprachlich z.T. auch als "Tuxer-" bzw. "Zillertaler Gletscher-Relais" bezeichnet. Die in Südtirol fallweise gebräuchliche Bezeichnung Olperer-Relais ist dem nahegelegenen gleichnamigen 3476m hohen Berg geschuldet.


Koppelung mit IR3UAP in Bozen-Südtirol

Das 70cm-Fonierelais OE7XGR ist mit dem 2m/70cm Crossband Umsetzer auf dem 1860m hohen Gantkofel in Bozen/Südtirol gekoppelt.

Die Arbeits-QRG in Bozen und Umgebung ist 145.300 Mhz simplex, sendeseitig zu arbeiten mit CTCSS Ton 123Hz. Bei dieser QRG handelt es sich um eine 2m-Ein/Ausgabe im Simplexbetrieb, welche das Besprechen als auch das Hören des Gefrorene-Wand-Relais auf der selben Frequenz ermöglicht. Die Nachlaufzeit des R81 "Gefrorene Wand" wird dabei nicht auf 2m über den "Gantkofel" ausgestrahlt. Dadurch ist ein sofortiges Simplex-Wechselsprechen auf dieser 2m-QRG möglich, sofern mit dem Subaudioton von 123Hz gearbeitet wird.

Die Anbindung über die Plose ermöglicht den Funkkontakt insbesondere in jenen Regionen Südtirols, aus denen die direkte 70cm-Verbindung nur erschwert (Reflexionswege) oder überhaupt nicht möglich ist.


Topographisch bedingte Besonderheiten

Reichweite und lokaler Betrieb

Datei:oe7xgr 70reichweite.jpg
Theoretische Reichweite 70cm - Ohne Relaiskopplung Südtirol und ohne Reflexionen

Aufgrund des Höhenunterschiedes ist der Umsetzer im Nahbereich aus den umliegenden tiefen Tälern heraus (zumindest mit Handfunkgeräten) eher schwierig zu arbeiten. In OE7 und Südtirol wird das 70cm-Relais daher überwiegend nur über Reflexionen gearbeitet, so auch im Inn- und Zillertal. Hingegen kommen aus den der Alpen vorgelagerten Regionen in Bayern (mit direkter Sicht) durchaus 70cm-Verbindungen über Handfunkgeräten mit bis zu 200km Luftlinie Entfernung zum Relais zustande.

Auch Inversionswetterlagen sowie wechselnde Reflektionseigenschaften können speziell im Nahbereich zu Phasendrehungen, sowie zu stark unterschiedlichen Empfangsfeldstärken des Umsetzers führen. Mit zunehmender Entfernung zum Relais (speziell nach Norden/DL hin, wo sich direkte Sicht einstellt) werden diese Unterschiede aber zunehmend geringer und die Eigenschaften stabil.

Ehemaliger 2m-Teil

Der kurzristig auch mit dem 70cm-Relais vor Ort gekoppelte 2m RX/TX-Anlagenteil wurde im Jahr 2000 zugunsten eines störungsfreien Betriebes deaktiviert und abgebaut. Der große erforderliche Schutzabstand zu in den Neunzigern vielerorts neu errichteten 2m-Relais konnte auch in den X-Kanälen mit 12,5 kHz Raster nicht mehr weiter aufrecht gehalten werden. Trotz nachgerüstetem CTCSS-Decoder führten starke Signale am 2m-RX vermehrt zu dessen fallweiser Blockierung und schlechterer Nutzbarkeit.

Durch die Beschränkung auf 70cm wurde die Reichweite des Umsetzers etwas eingeschränkt und entspricht heute im Wesentlichen der am rechten Bildrand beigefügten Berechnung.

Geschichte zur Entstehung

Unweit der Geforenen Wand, auf dem Schwarzenstein (3368m) in den Zillertaler Alpen auf Südtiroler Seite befand sich seit den frühen Achtziger Jahren ein privat aufgebauter UKW-Rundfunksender. Aufgrund seiner Hauptstrahlrichtung nach Norden konnte der Sender selbst in Bayern noch sehr gut empfangen werden. Zu jener Zeit lag die Öffnung des Rundfunkrechts auch für private Rundfunksender in DL (und auch in OE) noch im Dornröschenschlaf. Aufgrund eines damals mehr oder weniger gesetzfreien Raums in Italien sowie einigen Versuchsgenehmigungen der zuständigen Gemeinden begannen Radiopioniere aus DL und IN3 mit ihren Sendungen. Vom Schwarzenstein wurde mittels Zuführstrecken und einer imposanten zirkular polarisierte Richtantennenkonstruktion mit ca. 2,5kW nach OE7, Bayern und darüber hinaus abgestrahlt. Diese Rundfunksendungen waren damals mitunter einer der kräftigsten "Signale" und Anschübe zur Liberalisierung des Rundfunks in DL. An diesem Stück Radiogeschichte haben u.a. auch Funkamateure aus DL wesentlich beigetragen.

Am selben Standort befand sich auch ein Amateurfunkrelais, die "Relaisfunkstelle Schwarzenstein". 1989 wurde das Relais unter dem Rufzeichen IR3DX angekündigt. Schlussendlich ging es mit dem Rufzeichen "SST" aus 3.300m Seehöhe auf in Betrieb. Das Schwarzensteinrelais ermöglichte nunmehr zwischen DL, OE, Italien und Kroatien weitreichende UKW-Verbindungen über die Alpen hinweg. Der Treibstoff für den Stromgenerator zum Betrieb der Anlagen wurde per Hubschrauber hinaufgeflogen. Der Betrieb der Radiosender brachte auch einige Querelen mit sich. Es gab gerichtliche Auseinandersetzungen, Unklarheiten über Grenzen zur Legalität, vorübergehende und wieder aufgehobene Abrissbescheide für die Anlage, Umweltschutzbedenken, Brandanschläge an den Sendecontainern sowie Sabotage an den Antennenanlagen. Die Südtiroler Behörden versiegelten schließlich im 6. September 1993 die Sendeanlage, der weitere Betrieb wurde untersagt. Dies bedeutete das endgültige Aus für diesen Standort inklusive dem Relais. Nur kurz darauf wurde die gesamte Technik abgebaut. Von dem den einst legendären Sender ist vor Ort heute nichts mehr vorhanden.


In Bezug auf das amateurfunktechnische Fortleben dieses "Spirits" wurde 1997 das Projekt Hühnerspiel durch die Südtiroler Funkfreunde geboren. Der 2m/70cm-Transponder IR3UAQ (Huehnerspiel - Cima Gallina) wurde auf die Idee hin entwickelt, die alpenquerende Kommunikation mittels UKW-Relais auch nach dem Ende des Schwarzenstein aufrecht zu erhalten. Der Relaisstandort war jedoch von November bis Mai nur mittels Helikopter zu erreichen. Revisionsbesuche erforderten einen beschwerlichen Fußmarsch von ca. 3 Stunden. Die Anlage wurde mit Solarstrom betrieben und ermöglichte Verbindungen von Stuttgart und München bis nach Modena, Piacenza, Bologna und Triest. Durch einen Mastenbruch wurde der zur "Alpenhauptkammquerung" beliebte Transponder jedoch völlig zerstört. Aufgrund der fortan aufwendigen Erhaltung und der Wetterextreme an dem Standort entschloss man sich im Jahr 2011 dem Hühnerspiel sein ursprüngliches Erscheinungsbild wieder zurückgegeben und hier sämtliche Technik abzubauen und zu entfernen.


Heute arbeitet aus dieser besonderen Reihe von Relais am Alpenhauptkamm zwischen Süd-und Nordtirol noch die "Gefrorene Wand". Der Standort wurde schon seit Mitte der 80ziger Jahre für Packet Radio genutzt. Wie beim Hühnerspiel wurde die Erweiterung auf das Sprachrelais (hier durch Zillertaler Radioamateure) ebenfalls nach dem Aus des "Schwarzensteinrelais" ins Leben gerufen. Der exponiert gelegene 70cm-Umsetzer an der Gefrorenen Wand ist die höchstgelegene automatisch arbeitende Relaisfunkstelle Österreichs.

Weitere Betriebsarten am Standort

Die Anlage auf der "Gefrorenen Wand" umfasst weiters:

  • APRS WIDE-Digipeater OE7XGR/144.800Mhz, seit 2002 (erweitert auf IGATE im Jahr 2009)
  • PR-Digipeater OE7XGR, seit 1986 (Usereinstieg 483.000Mc -7.6Mc Shift 1k2 AFSK)
  • HAMNET-Knoten 5Ghz, seit 2009
  • DV D-STAR 438.550 -7.6 Mc Shift (Test, experimental, Tests im Gebirge) 70cm
  • Asterisk-Kopplung (Hamnet, experimental)


vy 73 de OE7FMI --OE7XWI 24. Aug. 2014 (CET)

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