Digitale Sprache

Im Amateurfunk wird digitale Sprache vorwiegend mit folgenden Betriebsarten übertragen:

Den digitalen Sprachbetriebsarten gemeinsam ist, dass sie zur Übertragung einen schmalbandigen Funkkanal (typischerweise 6,25 - 25 kHz) verwenden.

Der schmalbandige Funkkanal wurde gewählt um eine effiziente Migration von analoger FM-Übertragung, welche ursprünglich 25kHz, später 12,5 kHz nutzte, zu ermöglichen.

Die digitale Übertragung nutzt einfache Single-Carrier-Verfahren mit Phasen- oder Frequenzumtastung, konkret QPSK (in Varianten Tetra mit π/4-DQPSK, DMR und C4FM) oder GMSK (Dstar).

Ein Zeitschlitzverfahren kommt bei DMR (zwei Zeitschlitze) zur Anwendung. Tetra würde vier Zeitschlitze unterstützen, doch wird diese Betriebsart im Amateurfunk im Direktmodus genutzt.

Frequenzduplex kommt bei den Verfahren im Repeaterbetrieb zur Anwendung. Eine Ausnahme stellt die Amateurfunk-Nutzung von Tetra dar, diese nutzt den Direktmodus von Tetra und damit auch im Repeaterbetrieb nur eine Frequenz.

Allen Verfahren gemeinsam ist, dass die Sprache mit einfachen Codecs auf eine sehr niedrige Datenrate komprimiert wird, typischerweise 2,4 kBit/s. Damit liegt sowohl die Datenrate als auch insbesondere die Sprachqualität auch bei geringer Bitfehlerrate deutlich unter dem Niveau von GSM-Mobilfunk. Zudem handelt es sich bei den Codecs um proprietäre, oft mit Lizenzkosten verbundene, Lösungen, etwa AMBE+  der US-amerikanischen Digital Voice Systemc Inc.

Digitale Repeater können damit ähnlich wie analoge Repeater nur ein Gespräch übertragen. Eine Ausnahme bildet DMR, die erlaubt zwei Gespräche, wobei jedoch manuell den Zeitschlitzen TS1 und TS2 ausgewählt werden muss.

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